Bäume pflanzen für Umwelt und Klima. Ist das sinnvoll?

Durch Spenden und Partnerschaften können wir jährlich etliche Aufforstungsprojekte realisieren. Doch warum Bäume? Und wie sinnvoll sind Baumpflanzungen im Kampf gegen den Klimawandel?

Superhelden unserer Erde

8 gute Gründe, warum wir Bäume brauchen

Bäume sind die Schutzpatronen unserer Erde. Sie helfen nicht nur dem Klima, sondern auch Mensch und Tier, indem sie für saubere Luft und Wasser sorgen und die Grundlage für funktionierende Ökosysteme und ein lebenswertes Umfeld schaffen. Der Baum übernimmt viele wichtige Rollen für uns. Jede einzelne dieser Rollen ist ein guter Grund, um unsere Wälder zu schützen.

Sauerstofflieferant und Luftverbesserer

Durch Photosynthese produzieren Bäume den Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen, während sie Treibhausgase wie CO2 absorbieren und speichern. Eine 100-Jährige Buche kann jährlich auf rund 3,2 Millionen Liter Sauerstoff kommen und somit 24 Menschen mit lebensnotwendiger Atemluft zu versorgen. Schädliches Gas, Feinstaub, Aerosole - all das filtert Laub und Nadel währenddessen aus der Luft, die wir atmen. Wälder verbessern durch ihr Filtertalent also nicht nur die Wasserqualität sondern auch die unserer Atmosphäre.

Lebensraum und Ökosystem

Unsere Wälder sind das Zuhause für unzählige Pflanzen- und Tierarten und damit die Grundlage für funktionierende Ökosysteme und Artenvielfalt. Bäume bieten Niststätten, spenden Schatten und versorgen Tiere mit ihren Blüten, Früchten und Blättern wie auch mit sauberem Wasser und Luft. Über 100 Arten von Insekten, Pilzen, Waldtieren und Pflanzen kann ein einziger Baum beherbergen.

Erholungsgebiet

Durchatmen, abschalten und dem Stress des Alltags entfliehen. Das klappt bei Wanderungen und Spaziergängen durch unsere Wälder weitaus besser als in der Stadt. In der Natur, die Ruhe, gesunde Luft und viel Raum für Bewegung bietet. Das senkt erwiesenermaßen unser Stressempfinden und wirkt sich so positiv auf unsere psychische Gesundheit aus.

Haltgeber

Kräftiges Wurzelwerk verhindert Bodenerosion und schützt so vor Steinschlag, Aushagerung und sogar vor Lawinen, die ganze Siedlungen und Infrastrukturen bedrohen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Schutzwälder - insbesondere Bergwälder oberhalb von Dörfern - gepflegt und erhalten werden.

Wasserspender

Rund 200 Liter Wasser werden in 1 qm Waldboden gespeichert und gefiltert, wodurch sauberes Grundwasser entsteht, das ohne aufwendige Aufbereitung als Trinkwasser genutzt werden kann.

Wärmetauscher

Dichte Baumkronen spenden im Sommer nicht nur angenehme Schattenplätzchen beim Spaziergang im Freien. Sie beeinflussen auch die Temperaturen in der näheren Umgebung. Der Kühleffekt der Wälder ist dabei nicht allein auf die geringere Sonneneinstrahlung zurückzuführen, sondern auch auf die Verdunstungskälte, die entsteht, wenn Bäume Wasser an die Luft abgeben. Die niedrigere Temperatur, für die Wälder sorgen, gleicht so auch effektiv höhere Temperaturen in umliegenden Städten aus.

Versorger

Bauholz, Pilze, Kräuter, Wild. Seit vielen Jahren versorgt uns der Wald mit wertvollen Ressourcen, die - sofern nachhaltig eingesetzt - auch nachhaltig verfügbar bleiben.

Klimaheld

Während Bäume Sauerstoff produzieren, filtern sie gleichzeitig CO2 und andere schädliche Treibhausgase aus der Luft, die unsere Erde wärmer machen. Sind genügend Bäume vorhanden, können sie also vieles von dem, was wir an die Umwelt abgeben ausgleichen.

Es gibt viele gute Gründe, unsere Wald zu schützen...… und es gibt keinen Grund, es nicht zu tun.

Wälder und Klima

Das macht den Baum zum Klimaheld gegen Treibhausgase

"Geben und Nehmen" - ein Prinzip, das so einfach wie auch essenziell für das Funktionieren unserer Welt ist. Es ist die Basis für funktionierende Beziehungen zu unseren Mitmenschen, für eine funktionierende Gesellschaft und nicht zuletzt auch für ein funktionierendes Zusammenspiel unserer Natur. Bäume zeigen uns das auf eine sehr prägnante Weise. Sie produzieren den Sauerstoff, den wir atmen. Um das zu tun, nehmen sie Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre, das wir produzieren. So funktionierts:

Photosynthese. Es ist ein komplexer Prozess, den unsere Bäume durchführen und dieser Prozess lässt sich natürlich auch in einer komplexen Formel darstellen:

6 CO2 + 12 H2O + Sonnenlicht = C6 H12 O6 + 6 O2 + 6 H2O

Und weil nicht jeder viel mit chemischen Reaktionen anfangen kann, noch einmal in einfachen Worten:

Bäume nehmen über die Luft Kohlendioxid (CO2) und über ihr Wurzelsystem Wasser (H2O) auf. Mithilfe von Sonnenenergie, das sie durch das Chlorophyll in ihren Pflanzenzellen aufnehmen, kommt es zu einer Reaktion, bei der die Stoffe in Kohlenhydrate bzw. Traubenzucker (C6 H12 O6) und Sauerstoff (O2) umgewandelt werden.

Die Kohlenhydrate lagert der Baum dauerhaft ein, denn diese benötigt er, um wachsen zu können. Den Sauerstoff gibt er wieder ab.

Wir sehen: Eigentlich ist es gar nicht das CO2, das die Bäume speichern, sondern den enthaltenen Kohlenstoff. Sobald sich ein Baum jedoch wieder zersetzt oder verbrannt wird, verbindet sich der Kohlenstoff wieder mit Sauerstoff und CO2 wird wieder freigesetzt.

Ein Geben und Nehmen. Ein intelligenter Kreislauf. Wäre da nicht das folgende Problem: Der Mensch. Denn wir produzieren zu viel CO2.

Bäume pflanzen: Die Lösung für unser Klimaproblem?

Intakte Wälder helfen unserem Klima langfristig

Wenn man sich anschaut, welche Fähigkeiten Bäume besitzen, ist dann die ganze Diskussion um den Klimaschutz nicht ohnehin überflüssig? Ein paar Bäume pflanzen und die Welt ist gerettet. So einfach scheint es. Doch so einfach ist es nicht.

Im Idealfall hätten wir erst gar keinen Bedarf zur Aufforstung.

Die Fähigkeit, große Mengen an CO2 zu absorbieren erlangen auch Bäume erst mit der Zeit. Als Faustregel gilt: Ein Baum speichert jährlich etwa 10 kg CO2, durchschnittlich im Laufe seines Lebens. Die Große Masse dieser Durchschnittsmenge kommt allerdings erst im hohen Alter. Riesige Waldflächen können also durchaus beachtliche Mengen an CO2 speichern, doch die Setzlinge, die wir pflanzen, sind jetzt noch sehr klein und nehmen in diesem Stadium kaum CO2 aus der Atmosphäre auf.

Besser als Wälder künstlich nachzupflanzen ist deshalb, bestehende Waldflächen zu schützen und zu erhalten. Natürliche Wälder sind letztlich viel mehr als nur eine Horde Bäume auf einem Fleck. Sie sind perfekt abgestimmte Ökosysteme, die sich langfristig positiv auf unser Klima auswirken und perfekt auf die Bedingungen an ihrem Standort abgestimmt sind.

Aufforstungsprojekte sind deshalb nicht unnötig. Wir bepflanzen diese Flächen allerdings nicht für einen unmittelbaren Effekt auf unser Klima, sondern für die Zukunft. Gerade das Auffüllen fehlender Baumarten durch gezielte Pflanzungen ist in vielen Fällen zwingend nötig, um bestehende Wälder wieder zu stabilisieren.

Fazit: Zu einem wahren Klimahelden wird ein Baum erst im Alter. Dass wir Bäume pflanzen ist dennoch wichtig. Denn damit wir in Zukunft auf die Fähigkeiten unserer grünen Klimahelden hoffen können, müssen wir heute dafür sorgen, unsere Wälder zu erhalten und gravierende Lücken im Baumbestand schließen.

Welche Bäume sollte man pflanzen?

Der richtige Baum für unser Klima

Die Funktionen die Bäume erfüllen sind vielfältig und je nachdem welche Baumart und welchen Standort wir wählen, werden diese Funktionen in unterschiedlicher Ausprägung unterstützt.

In der Tat gibt es Bäume, die mehr CO2 binden, als andere. Größe, Höhe und die Dichte des Holzes sind ausschlaggebend. Laubbäume binden mehr CO2 als Nadelbäume. So bindet eine Buche in 100 Jahren etwa Tonne mehr CO2 als eine Fichte derselben Größe (Greenpeace).

Müssen wir uns also entscheiden, welche Funktion wir vorrangig unterstützen wollen und dementsprechend eine Baumart wählen? Unser Klima ist ein dringliches Problem. Sollten wir also nur noch jene Baumarten pflanzen, die den höchsten CO2-Index vorweisen können? Nein.

Auch der effizienteste CO2-Speicher ist (nahezu) nutzlos, wenn er am falschen Ort gepflanzt wird und dort nicht auf optimale Wachstumsbedingungen trifft.

Die Devise lautet auch hier: Baumpflanzungen sollten in erster Linie funktionierende Ökosysteme unterstützen, die langfristig Bestand haben und die unseren Planeten langfristig mit ihren wichtigen Funktionen unterstützen. Oder anders ausgedrückt: Pflanze den richtigen Baum am richtigen Ort.

Wir müssen sozusagen den Baum der Zukunft pflanzen und das kann - wie bereits impliziert - an unterschiedlichen Orten ein völlig anderer Baum sein. Welcher Baum bindet am meisten CO2?

Welcher Baum trotzt dem Klimawandel am besten? Wie können wir heimische Baumarten und Wälder in ihrer natürlichen Form zurückbringen oder erhalten? All das sind wichtige Fragen, die wir bei der Aufforstungsarbeit gleichermaßen im Hinterkopf behalten sollten.

Doch auch wenn wir uns diese Fragen stellen: Der Klimawandel erschwert die Wahl des richtigen Baumes immens, denn mit dem Klimawandel ändern sich die klimatischen Bedingungen und somit auch die Wachstumsbedingungen. Eine Baumart, die seit Jahrhunderten in einem Gebiet heimisch war, kann so plötzlich vor massive Probleme - etwa bei zunehmender Hitze und Trockenheit - gestellt werden, weil es die optimalen Bedingungen vor Ort nicht mehr gibt. Das macht nicht nur einen Blick auf die aktuellen Bedingungen sondern auch einen Blick in die Zukunft zwingend notwendig.

Aus diesem Grund führen auch wir unsere Pflanzprojekte nicht blind, sondern in enger Zusammenarbeit mit den Experten der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bayern durch. Mit Experten, die uns genau sagen, wo wir pflanzen sollten und welche Baumarten dort gepflanzt werden müssen.

Baumpflanzung für Unternehmen:Pflanze Bäume mit deinem Team

Zukunftsfähige Wälder

Viel wichtiger: Artenreichtum im Mischwald

Der richtige Baum, dort wo es nötig ist. Das bedeutet vor allem, die Baumart, die der Wald braucht, um langfristig überleben zu können.

Grundsätzlich ist das nicht "die eine Baumart", sondern viele.

Denn eine hohe Resistenz gegen Klima und Schädlingsbefall hat vor allem der Mischwald, der sich durch großen Artenreichtum in der Flora und Fauna auszeichnet. Er profitiert von den Unterschieden in der Beschaffenheit und Wuchseigenschaft der Bäume. Wurzelsysteme beispielsweise können sehr unterschiedlich aussehen. Tiefwurzler gelangen besser an das Grundwasser. Breite Wurzelsysteme können effektiv den Boden festigen. Gleichzeitig führt die Variation der Wurzelsysteme zu einer lockeren Bodenstruktur, was die Wasseraufnahme fördert. Und auch der unterschiedliche Nährstoffhaushalt der Baumarten trägt zur Bodenqualität bei, da je nach Baum unterschiedliche Nährstoffe benötigt und wieder abgegeben werden.

Je vielfältiger der Wald, desto widerstandsfähiger ist das Ökosystem gegen Umweltveränderungen. Stürme und Trockenheit haben dort weniger drastische Folgen. Schädlinge, wie der Borkenkäfer, die nur bestimmte Baumarten befallen, können sich weniger rasant ausbreiten. Großflächigem Waldsterben, wie es in vielen Monokulturen - insbesondere in Fichtenmonokulturen - zu beobachten ist, kann man durch den Erhalt und die Förderung naturnaher Mischwälder effektiv entgegenwirken.

Klimaszenarien müssen dabei Teil der Planung sein, um auf lange Sicht eine Variation im Wald zu erhalten, die Klimaveränderungen trotzt. Doch genau vorhersagen lassen sich die klimatischen Bedingungen, unter denen Wälder in Zukunft gedeihen müssen nicht. Deshalb ist es nicht nur wichtig, dass wir uns die Beschaffenheit der Wälder genau ansehen und aufforsten sondern auch, dass wir für einen geringeren CO2-Ausstoß sorgen und die wichtigsten CO2- Speicher erhalten.

Tropische Wälder schützen. Ist das sinnvoll?

CO2-Speicher Regenwald

Ja, wo sollte man denn nun am besten pflanzen und welche Wälder sind besonders effektiv für den Klimaschutz? In der Tat ist der Regenwald für unser Klima von besonderer Bedeutung. Bäume wachsen dort aufgrund der vegetativen Bedingungen ganzjährig und auch der Schutz von bestehenden Regenwald-Gebieten ist essentiell. Wenn in den Tropen ein Brand ausbricht, werden Unmengen an CO2 freigesetzt.

Baumpflanzungen im Regewald oder gar der Kauf von Regenwaldflächen zur Verhinderung von Abrodung stehen allerdings auch in Kritik. So sind auch gekaufte Flächen vielfach von illegalen Abholzungen bedroht. Greenpeace etwa rät dazu, stattdessen die indigene Bevölkerung, die diese Flächen seit vielen Jahren bewohnt, dabei zu unterstützen, die Wälder zu bewahren.

Heimische Ökosysteme

Mehr als nur Alternative: Nationale Pflanzungen

Auch wenn Regenwälder mehr als die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten unserer Erde beheimatet und daher eine besondere Relevanz im Kampf gegen die Klimawandel haben...

Grundsätzlich gilt: Dem globalen Klima ist es egal, wo CO2 eingespart wird. Jeder Baum, der gesund heranwachsen kann, ist ein wertvoller Klimaschützer der Zukunft. Jeder Wald, den wir heute erhalten können, behält das gespeicherte CO2 bei sich und unterstützt jedes Jahr durch die Bindung von Treibhausgasen.

Ein zusätzlicher Vorteil, den wir durch die Unterstützung nationaler Pflanzprojekte haben, ist dass wir auch nachvollziehen können, dass die gespendeten Bäume tatsächlich gepflanzt werden und Organisationen wie die SDW Bayern langfristig einen Blick auf die Entwicklung der Wälder haben.

Und wenn wir uns die diversen Funktionen ansehen, die Bäume für uns erfüllen, dann wird auch offensichtlich, weshalb wir unsere heimischen Wälder nicht außenvor lassen dürfen. Denn sie leisten nicht nur ihren Teil für unser globales Klima. Sie fungieren auch als Versorgungsquelle. Sie verbessern die Luftqualität und haben einen Kühleffekt in der näheren Umgebung. Und nicht zu vergessen: sie leisten einen wichtigen Beitrag zu unserer physischen und psychischen Gesundheit.

Sorge mit uns für eine grünere Heimat.